100 Jahre Altdorfer Kasperletheater

Zum Jubiläumsfest der Plätzlerzunft zeigt das Fasnetsmuseum am Samstag, 5. Juli, im Zunfthaus am Vorderochsen 3 eine Sonderausstellung zum Thema „Altdorfer Kasperletheater“. Dieses kann am Welfenfest seinen 100. Geburtstag feiern. Gezeigt werden unter anderem die Originalfiguren aus dem Jahr 1925.

Die Zeitreise in die Geschichte des Altdorfer Kasperle ist parallel zum Jubiläumsfest des Zunfthauses von 14 bis 24 Uhr geöffnet. Dazu gibt es alte Filmaufnahmen zu sehen. Die Anfänge dieses auch lokalsatirischen Puppenspiels gehen zurück ins Jahr 1925, als Josef Golling die ausdrucksstarken handgeschnitzten Figuren beim Ravensburger Bildhauer und zugleich ersten Maskenschnitzer der Plätzlerzunft Karl Brielmaier in Auftrag gab. Das von der Kunstmalerin Maria Eberhard gestaltete Theater galt damals als „Hauptanziehungspunkt für Groß und Klein“. Bis zu 1000 Besucher verfolgten in der Nachkriegszeit die Auftritte im Stadtgarten, so auch 1949, als das heitere Lustspiel „Vox Humana“ mit passender Beleuchtung aufgeführt wurde. Bereits von Beginn an spielte Josef Golling zusammen mit Otto Boog neben Kinderaufführungen auch Stücke für Erwachsene mit lokalpolitischen Anspielungen. Nach Gollings Tod 1955 führten Otto Boog und Max Arnold die Spieltradition fort, bis Jürgen Hohl und Eugen Feiner ab 1963 für 20 Jahre diese Rolle ausfüllten. Im Anschluss brachten Klaus Müller, Sigurd Stauber sowie Ralf Kees das Kasperle mit ihren selbst geschriebenen Stücken, in denen sie auf bissige und zugleich lustige Weise das Stadtgeschehen aufs Korn nahmen, zu neuer Blüte.